Abfangmanöver

Eurofighter trainieren mit Überschall – wo es laut wird

Nächste Woche und Ende Mai trainieren die Eurofighter des Bundesheers Abfangmanöver im Überschallbereich. "Heute" weiß, wo es laut wird.

Newsdesk Heute
Eurofighter trainieren mit Überschall – wo es laut wird
Auch über Ballungsräumen kann es zu Lärmbelastung kommen. (Archivbild)
Foto: Heute/Helmut Graf

Nächste Woche wird es über unseren Köpfen laut! Das Österreichische Bundesheer hat am Freitag angekündigt, dass die Piloten der Eurofighter bald wieder Abfangmanöver im Überschallbereich trainieren. Von 6. bis 10. sowie 21. bis 24. Mai sind in der Zeit von 8 bis 16 Uhr pro Tag je zwei Überschallflüge geplant.

Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei ca. 1.200 km/h. Nähert sich ein Eurofighter dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen am Flugzeug. Diese Stoßwellen können am Boden als Überschallknall wahrgenommen werden. Die (Laut‑) Stärke des Überschallknalles ist unter anderem abhängig von der Flughöhe, der Geländestruktur und der Wetterlage.

Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung

Zur Reduzierung der bodennahen Schallausbreitung werden seitens des Bundesheeres mehrere Maßnahmen getroffen. Die Beschleunigungsphasen der Eurofighter werden so kurz wie möglich gehalten. Die Ballungsräume um die Landeshauptstädte und die Bundeshauptstadt werden für Überschallflüge ausgespart. Flüge im Unterschallbereich können über diesen Gebieten jedoch jederzeit erfolgen.
Im Zeitraum zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr sowie am Wochenende bzw. Feiertagen erfolgen keine Trainingsflüge mit Überschallgeschwindigkeit. Die Flüge werden über 12.500 Meter Höhe absolviert, um einen auftretenden Überschallknall am Boden zu minimieren.

"Neutralität allein beschützt uns nicht"

"Luftangriffe wie die des Irans in Richtung Israel oder auch Russlands auf die Ukraine zeigen, wie wichtig eine effiziente Luftabwehr eines Staates zum Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger ist", erläutert Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. "Überschallfähige Abfangjäger, wie unsere Eurofighter, sind ein Teil dieser aktiven Luftabwehrkomponente."

Zusätzlich sei es aber notwendig, die Abwehr von feindlichen Luftangriffen auszubauen. "Dazu werde ich beim EU-Verteidigungsministerrat Ende Mai dieses Jahres die Absichtserklärung für den Beitritt zum Raketenschutzschirm ´Sky Shield´ unterzeichnen; denn die Neutralität allein beschützt uns nicht."

Hier wird geflogen

Das Fliegen mit Überschall stellt einen unverzichtbareren Teil des Trainings und der Ausbildung der Piloten dar und ist für eine funktionierende österreichische Luftraumüberwachung unumgänglich. Ein sicherer Flugbetrieb ist auch bei Einsätzen im Überschallbereich zu gewährleisten und die Flugsicherheit hat auch hier höchste Priorität. Die Piloten trainieren dies unter realen körperlichen Belastungen, welche im Simulator nicht dargestellt werden können. Die enge und äußerst zeitkritische Koordinierung zwischen Militärpiloten, Radarleitoffizieren und der militärischen sowie zivilen Flugsicherung ist ebenso wesentlicher Zweck des Trainings.

Geflogen wird beinahe über dem gesamten Bundesgebiet mit Ausnahme von Ballungsräumen sowie den Bundesländern Tirol und Vorarlberg. Die Fluggebiete werden in Zusammenarbeit mit der zivilen Flugsicherung festgelegt. Um den Geräuschpegel möglichst gering zu halten, wird in großen Höhen geflogen.

1/6
Gehe zur Galerie
    Seit 2007 ersetzt der Eurofighter Typhoon in Österreich den Saab J35Ö Draken, der seit den 1980ern im Einsatz war.
    Seit 2007 ersetzt der Eurofighter Typhoon in Österreich den Saab J35Ö Draken, der seit den 1980ern im Einsatz war.
    BMLV

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Österreichische Bundesheer kündigt an, dass die Piloten der Eurofighter in den kommenden Wochen Überschallabfangmanöver trainieren werden, wobei täglich zwei Überschallflüge geplant sind
    • Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betont die Bedeutung einer effizienten Luftabwehr und plant den Beitritt zum Raketenschutzschirm "Sky Shield"
    • Das Training ist ein unverzichtbarer Teil der Ausbildung der Piloten und dient der Sicherstellung eines funktionierenden österreichischen Luftraums
    red
    Akt.