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Wegen Millionen-Deal: Kult-Sportart droht Olympia-Aus

118 Jahre Olympia-Tradition stehen auf dem Spiel. Das Internationale Olympische Komitee denkt laut darüber nach, Boxen aus dem Programm zu streichen. 

Heute Redaktion
Boxen könnte schon 2024 aus dem Olympia-Programm fliegen.
Boxen könnte schon 2024 aus dem Olympia-Programm fliegen.
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Seit 1906 wird im Zeichen der fünf Ringe um Olympisches Edelmetall geboxt. Doch die Zukunft der so traditionsreichen und populären Sportart steht auf wackeligen Beinen. Das IOC untermauerte am Freitag einmal mehr die Bestrebungen, Boxen aus dem Olympia-Programm streichen zu wollen. Bei den Spielen 2028 in Los Angeles findet sich Boxen aktuell nicht im Programm, bei den Spielen in Paris 2024 könnte Boxen kurzfristig gestrichen werden. 

Millionen aus Russland

Der Hintergrund ist ein schon seit Jahren klaffender Konflikt des IOC mit dem Box-Weltverband IBA. Es geht um die Nähe zu Russland und einen millionenschweren Sponsorenvertrag. Denn der Box-Weltverband unter der Führung des Russen Umar Kremlew schloss 2021 einen Sponsoren-Deal mit dem russischen Staatsunternehmen Gazprom ab, der knapp 30 Millionen Euro in den Verband punkte. Das IOC kritisierte neben der Führung auch die fehlende finanzielle Transparenz. 

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    Die Niederösterreicherin Anna Kiesenhofer fuhr im Straßenrennen sensationell zum Olympiasieg. Niemand hatte die Mathematikerin auf der Rechnung. Sie deklassierte sämtliche Rad-Stars und holte Gold.
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    "Der jüngste IBA-Kongress hat einmal mehr gezeigt, dass die IBA nicht wirklich Interesse am Boxsport und dem Boxen hat, sondern nur an der eigenen Macht interessiert ist", hieß es von Seiten des IOC weiter. 

    Aufgrund der aktuellen Situation sollen einige Box-Nationalverbände an der Gründung eines neuen Box-Weltverbandes interessiert sein, um langfristig Teil der Olympischen Spiele zu bleiben. Schon in Tokio richtete das IOC die Box-Bewerbe selbst aus, schließlich ist die IBA seit 2019 suspendiert.