Geht Verstappen? Jetzt spricht Teamchef Horner

Eigentlich läuft der Vertrag des Dreifach-Weltmeisters bei Red Bull noch bis 2028. Bis vor wenigen Wochen war an einen Abgang des 26-jährigen Niederländers nicht zu denken. Doch im Zuge der Horner-Affäre scheint ein Abgang des Star-Piloten plötzlich durchaus möglich zu sein.

Machtkampf im Team

Zur Erinnerung: Eine enge Mitarbeiterin wirft Horner "grenzüberschreitendes Verhalten" vor. Der 50-jährige Brite wurde in einer internen Untersuchung durch einen Anwalt freigesprochen. An der Unabhängigkeit des Spezialisten gibt es jedoch Zweifel, er soll enge Verbindungen zu den thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümern, der Familie Yoovidhya, pflegen. Die 51-Prozent-Eigner des Energydrink-Imperiums stützen Horner sogar. Der am längsten dienende Teamchef der "Königsklasse" sitzt scheinbar fester im Sattel als je zuvor.

Und das könnte zur Verstappen-Trennung führen. Denn das Verhältnis zwischen dem 50-Jährigen und dem Clan des Niederländers ist schon länger angespannt. Durch die Horner-Untersuchung wurde dies auch deutlich, als Papa Jos Verstappen scharf gegen Horner schoss, damit im Machtkampf bei Red Bull klar Position bezog.

Gerüchte um Verstappen

Mittlerweile ist durchgesickert, dass der Red-Bull-Star diverse Ausstiegsklauseln in seinem Vertrag hat. Unter anderem dann, wenn Schlüsselfiguren den Rennstall verlassen. So etwa sein langjähriger Förderer und Mentor Helmut Marko oder der Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey, das Mastermind hinter dem aktuellen Erfolg des Rennstalls. Marko könnte sich zurückziehen, Newey wird intensiv von Ferrari und Aston Martin umgarnt. Der britische Rennstall, der ab 2026 quasi zum Honda-Werksteam wird, mit den Motoren der Japaner beliefert wird, soll Newey bereits ein konkretes Angebot gemacht haben. Dass der 65-Jährige mit den Honda-Motoren besonders zufrieden ist, ist kein Geheimnis. Newey soll sich ebenso von Horner distanziert haben.

In der "Silly Season", dem Fahrer-Karussell der Formel 1, wartet aktuell alles auf Verstappen. Der Niederländer wird ebenso von Aston Martin, mehr aber noch von Mercedes umgarnt. Schon bevor der Niederländer zu Toro Rosso, dem zweiten Red-Bull-Team, kam, war "Silberpfeil"-Teamchef Toto Wolff am damals 16-Jährigen dran, konnte Verstappen aber kein Formel-1-Cockpit garantieren. Im Gegensatz zu Marko.

Wenn Verstappen die Bullen verlassen sollte, würden beim dominierenden Rennstall gleich zwei Cockpits frei werden. Denn der Vertrag von Sergio Perez läuft aus, eine Verlängerung des Mexikaners ist möglich, aber noch lange nicht fix. Alexander Albon, Daniel Ricciardo oder Carlos Sainz werden genannt. Genauso wie Fernando Alonso, der in der Gunst von Teamchef Horner ganz oben stehen soll.

Jetzt spricht Horner

Am Rande des Grand-Prix-Wochenendes von Japan wurde der Bullen-Teamchef nun zu den Wechselgerüchten rund um seinen Star-Fahrer angesprochen. Und gab sich dabei betont gelassen. "Wir sind sehr ruhig und 100 Prozent davon überzeugt, dass Verstappen auch 2025 bei uns fährt", meinte Horner bei "Sky".

Wolff sah es aber auch ähnlich: "Max sitzt im besten Auto und als Fahrer wird das immer die Priorität sein. Es ist nett, diese Diskussionen zu haben. Aber im Moment sehe ich bei ihm keinen Grund, warum er das Team wechseln sollte", so der Wiener.